Filzwolle - Vergleich, Test und Kauf

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Filzwolle.cc - Alles zu Wolle, Filzen & mehr...

Wer selbst gerne bastelt, der kennt sicher den Werkstoff Filz und Filzwolle. Jeder hat so seine Hobbys, ich liebe es zu kochen, und das Hobby meiner Frau ist mit Filzwolle zu basteln. Das beginnt mit der Hülle für mein Ipad oder kleinen bunten Kugeln aus Filzwolle, mit der unser Sohn spielen kann. Ich habe zwar nicht so viel mit dem Basteln am Hut, sinnbildlich am Filzhut :-) , aber so viel wie ich mir nun schon zum Thema Filzen und Filzwolle von meiner Frau anhören durfte, kam ich auf die Idee diese Seite ins Leben zu rufen. Hier findet ihr alles was mit Filzen, Filzwolle oder den verschiedenen Filztechniken zu tun hat. In der Shop Kategorie habe ich die Produkte zusammen aufgelistet, die sich meine Frau teils gekauft oder für gut befunden hat (zum Beispiel Strickfilzwolle, Kammzug und Vlies. Im Bereich der Bastelideen findet Ihr einige schicke Anregungen, was mit Filzwolle so alles gemacht werden kann. Ich wünsche Euch viel Spaß auf meiner Webseite und freue mich über konstruktive Kritik oder weitere Anregungen, wie ich Filzwolle.cc verbessen kann.

Filzwolle

Filzen und Filzwolle

Filzen war ursprünglich ein altes Handwerk mit dem man zum Beispiel Schuhe oder Hüte hergestellt hat. In der heutigen Zeit lebt es als Bastel- oder Handarbeitstechnik wieder neu auf. Gefilzt werden kann so gut wie alles, was die Fantasie hergibt, von kleineren Deko-Objekten bis hin zu größeren Kleidungsstücken und natürlich die bekannten „Filzschuhe“. Der wichtigste Rohstoff für das Filzen ist die Filzwolle.

Was ist Filzwolle?

Wolle in ihrem Ursprungszustand zum filzenFilzwolle bezeichnet Wolle im Urzustand, die sich zum Filzen eignet. Dabei bleibt sie weitgehend unbehandelt und wird nicht zu Garn verarbeitet. Lediglich eine Reinigung und mögliche Einfärbung finden statt. Eine spezielle Filzwolle existiert nicht.

Da Tierhaare einzigartige, verfilzende Eigenschaften besitzen, eignet sich Filzwolle hervorragend für künstlerische und handwerkliche Tätigkeiten. Durch Reibung, Feuchtigkeit und Wärme verbinden sich die Fasern, wodurch eine stabile, feste Struktur entsteht. Dieser Prozess wird als Filzen bezeichnet.

Synthetische Materialien hingegen weisen nicht dieselben filzenden Merkmale auf. Daher sind sie für das Filzen weniger geeignet und erzielen weniger zufriedenstellende Ergebnisse. Natürliche Filzwolle ermöglicht hingegen die Schaffung von ansprechenden, langlebigen Kunstwerken oder Gebrauchsgegenständen.

Wo kommt Filzwolle her?

Zum Filzen kann man die unterschiedlichsten Tierhaare verwenden, auch wenn im professionellen Bereich hauptsächlich Schafwolle benutzt wird, die im großen Stil bei der jährlichen Schur anfällt. Auch Tiere wie Alpakas oder Angorakaninchen werden geschoren, allerdings lassen sich auch ausgekämmte Haare verfilzen. Selbst Haare von den eigenen Haustieren, zum Beispiel von Hund oder Katze, können sich dafür eignen. Wie gut das Filzen funktioniert ist letztendlich von der jeweiligen Haarstruktur abhängig und das Ergebnis ist nicht bei jeder Tierart gleich. Selbst bei ein und demselben Tier kann man Unterschiede feststellen, je nachdem ob man das Deckhaar oder die Unterwolle verwendet.

Welche Sorten Filzwolle gibt es?

Filzwolle unterscheidet sich nach der Art ihrer Verarbeitung in vier Varianten. So gibt es Rohwolle, Kammzugwolle, Vlieswolle und Märchenwolle. Zum filzen eignen sich grundsätzlich alle Sorten, aber je nach Behandlung der Wolle, weist sie unterschiedliche Eigenschaften auf und wird demnach für verschiedene Bastelprojekte oder Filztechniken verwendet. In unserem Filzwolle Shop finden Sie eine gute Auswahl an Wolle und Zubehör zum filzen.

Rohwolle

Rohwolle vom SchafRohwolle ist die Wolle direkt vom Tier. Je nachdem welche Tierwolle als Grundlage dient, kann sie jedoch nicht unbehandelt verwendet werden, sondern muss noch vorbereitet werden. Dazu gehören unter anderen Reinigen und Waschen. Gerade Rohwolle unmittelbar von der Schafschur ist meist mehr oder weniger stark verschmutzt oder enthält sie enthält Fremdkörper wie Pflanzenteile und Ungeziefer, die entfernt werden müssen.

Außerdem kann Rohwolle je nach Tierart sehr fettreich sein, was die Qualität der Filzarbeit beeinträchtigen könnte. Nach der Reinigung wird die Wolle von Hand zurecht gezupft. Dennoch beinhaltet sie naturgemäß Haarfasern unterschiedlicher Länge und Stärke und weist damit keine einheitliche Struktur auf. Das Deckhaar im Tierfell ist meist länger und glatter, die Unterwolle hingegen kurz und oft schon grundsätzlich „filziger“ im Griff. Werkstücke aus Rohwolle zeigen die unterschiedliche Struktur der zu Grunde liegenden Wolle. Sie wirken wegen ihrer uneinheitlichen Fläche eher rustikal und grob. Wegen ihrer Glätte und fehlender Haarschuppen lassen sich die Deckhaare schlechter verfilzen als die Unterwolle, sie bleiben auf der Oberfläche des gefilzten Objektes als lose Haare sichtbar.

Kammzugwolle

Filzwolle zum NadelfilzenDiese Wolle ist besonders weich. Sie enthält nur die langen, glatten Haare der Rohwolle. Aus diesem Grund ist Kammzugwolle die feinste Wolle zum Filzen. Je nach Tierart unterscheiden sich die verschiedenen Kammzugwollen im Feinheitsgrad. Selbst bei Schafen gibt es unterschiedliche Rohwolle, von sehr rauen Sorten bis hin zur weichsten, der Wolle von Merino-Schafen. Kammzugwolle wird immer gekämmt, das führt dazu, dass alle Fasern in einer Richtung liegen. Um besser damit filzen zu können, müssen die Fasern erst durcheinander gebracht werden, damit sie sich gründlicher miteinander verbinden.

Kammzugwolle gibt es in langen Strängen, die locker aufgewickelt werden. Zur Verarbeitung wird der Strang abgewickelt und dann kleinere Stücke der Wolle in der benötigten Menge herausgezupft. Je kleiner die herausgezupften Stücke umso einfacher geht es. Ein Kammzugstrang lässt sich für entsprechende Projekte auch leicht der Länge nach teilen. Damit lassen sich einfach Filzschnüre herstellen. Die besonders weiche Kammzugwolle eignet sich für so gut wie alle Filzarbeiten, da sie abgesehen von ihrer Weichheit auch sehr leicht zu verarbeiten ist.

Vlieswolle

VlieswolleDas Gegenteil von Kammzugwolle ist Vlieswolle, die ausschließlich die kurzen Haare der Rohwolle enthält. Die gekräuselten Haare werden in mehreren Schichten aufeinander gelegt, bis ein flaches Gewebe, das sogenannte Vlies, entstanden ist. Vlieswolle gibt es mit unterschiedlicher Faserrichtung. Wenn man sich das Gewebe genau ansieht, kann man leicht erkennen ob die Fasern in Längsrichtung liegen oder kreuzgelegt verarbeitet wurden. Kreuzgelegte Wolle hat den Vorteil, dass sie vor dem Filzen nicht durcheinander gebracht werden muss. Da Vlieswolle einer Matte ähnelt, wird sie gefaltet und zu einer Rolle aufgewickelt.

Zur Verarbeitung wird das Bündel aufgewickelt und auseinander gefaltet, anschließend kann man kleinere oder größere Stücke aus der Wolle ziehen. Wegen ihrer Verarbeitungsweise ist Vlieswolle gerade für größere Filzflächen gut geeignet. Außerdem lassen sich gut dickere Werkstücke anfertigen, da man die Wolle in Schichten aufeinander legen und anschließend filzen kann. Für flache Stücke sollte man allerdings das Vlies gegen das Licht halten um eventuell zu dünne Stellen erkennen und ausbessern zu können. Vlieswolle ist aufgrund der Verarbeitung nicht gleichmäßig dick, eignet sich jedoch auch besonders gut für dreidimensionale Projekte.

Märchenwolle

Als Märchenwolle werden Kammzüge bezeichnet die mit unterschiedlichen Farben eingefärbt wurden. Zumeist werden dafür Naturfarben, insbesondere aus Pflanzen gewonnene Farben, verwendet. Damit die Wolle die Farbe gut annimmt, muss sie zum einfärben erhitzt werden. Dies geschieht zweimalig bis fast zum Siedepunkt, dadurch wird die Wolle allerdings schon teilweise verfilzt. Aus diesem Grund eignet sich Märchenwolle nicht mehr so gut zum Nassfilzen. Für das Trockenfilzen ist die farbenfrohe Wolle jedoch sehr gut geeignet.

Märchenwolle zum Filzen

Märchenwolle ist eine spezielle Art von Schafwolle, die sich durch ihre leuchtenden Farben und flauschige Textur auszeichnet. Dabei wird die Wolle sorgfältig gefärbt, um ein einzigartiges, märchenhaftes Aussehen zu erzielen. Da sie besonders weich ist, eignet sie sich hervorragend für kreative Projekte.

Vor allem im Bereich der Textilkunst findet Märchenwolle vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Zum Beispiel kann sie für das Filzen genutzt werden, wodurch beeindruckende Kunstwerke oder praktische Alltagsgegenstände entstehen. Ebenso ist sie für das Spinnen und Weben geeignet, sodass farbenfrohe Garne und Stoffe kreiert werden können.

Des Weiteren verwenden viele Menschen Märchenwolle für kreative Dekorationen und Handarbeiten. So entstehen bezaubernde Puppen, fantasievolle Kostüme und zauberhafte Accessoires. Im Bildungsbereich dient sie als wertvolles pädagogisches Material für Kinder, um ihre Feinmotorik, Kreativität und Fantasie zu fördern.

Filzwolle für Anfänger

Für Anfänger ist es nicht einfach, das umfangreiche Angebot an Filzwolle zu durchschauen. Oft möchte man das Filzen als neues Hobby lediglich einmal ausprobieren und kleinere Stücke verarbeiten, mit denen man ein Gefühl für die Basteltechnik bekommt. Langweilig wäre es dann, wenn man dafür nur ein größeres Stück Wolle in einer Farbe zur Verfügung hätte. Deshalb eignen sich für die Anfänge des Filzens zum einen kleinere oder größere Bastelsets oder zumindest Sets mit verschieden farbigen Wollen in kleinen Mengen. Der Vorteil von Bastelsets liegt allerdings auch darin, das notwendiges Zubehör und Anleitungen enthalten sind.

Trockenfilzen oder Nassfilzen

Der hauptsächliche Unterschied besteht in der Verarbeitung der Wolle. Wie der Name schon sagt, wird beim Trockenfilzen trocken und beim Nassfilzen nass gearbeitet. Beide Methoden sind für unterschiedliche Vorhaben geeignet. Welche Variante des Filzens sich für das geplante Werkstück eignet, kann man am besten mit kleineren Probestücken herausfinden. Außerdem ist es eine Frage der persönlichen Vorliebe ob man lieber trocken oder nass arbeitet.

Trockenfilzen – auch bekannt als Nadelfilzen

Für das Trockenfilzen verwendet man eine sogenannte Filznadel, deshalb wird diese Technik auch als Nadelfilzen bezeichnet. Es gibt Filznadeln sowohl in einfacher Ausführung mit einer Nadel als auch mit mehreren in einem Griff zusammengefassten Nadeln. Letzteres soll das Filzen gerade bei größeren Arbeiten leichter und schneller machen. Filznadeln besitzen kleine Widerhaken, die dafür sorgen, dass sich die Wollfasern mit einander verbinden.

Trockenfilzen ist besonders geeignet um Objekte, wie zum Beispiel Styroporformen zu um filzen. So lassen sich aus mehreren Styroporkugeln leicht verschiedene Figuren herstellen. Dafür wird das ausgewählte Motiv auf den Kugeln mit einem Stift vorgezeichnet. Anschließend wird die Fläche mit Wolle in der gewünschten Farbe ausgelegt und mit der Nadel durch mehrmaliges Einstechen am Rand entlang an gefilzt. Wenn der Untergrund noch sichtbar ist, legt man weitere Wolle auf, die man mit Hilfe der Nadel an filzt.

Auch für Freie Formen kann man das Trockenfilzen verwenden. Die benötigte Wolle wird in der ungefähren Form auf eine Unterlage aus Schaumstoff gelegt und dann von außen nach innen mit der Nadel bearbeitet, bis sich die Wolle verfilzt und verfestigt. Je mehr Wolle man auflegt umso dicker wird die endgültige Form. Durch die Verwendung verschiedenfarbiger Wolle entstehen besonders farbenfrohe Filzarbeiten oder Muster.

Weitere Verwendung findet das Trockenfilzen in der Herstellung von Applikationen auf anderen Objekten. Dazu wird das Motiv mit einem Stift vorgezeichnet, dann wird die benötigte Wolle mit Stecknadeln fixiert und schließlich mit der Filznadel auf genadelt, bis eine ebene, feste Fläche entstanden ist.

Nassfilzen

Mehr Filz Zubehör braucht man für das Nassfilzen. Neben der Wolle werden grundsätzlich heiße Seifenlauge in einer Schüssel, eine wasserfeste Unterlage und ein paar Handtücher benötigt. Der eigentliche Filzvorgang geschieht mit den Händen. Während beim Trockenfilzen die gefilzten Objekte zumeist auf andere Trägermaterialien aufgebracht werden, entstehen beim Nassfilzen die Werkstücke erst beim Verarbeiten. Weiteres Zubehör für das Nassfilzen können sein: Eine Bambusmatte oder Noppenfolie, eine Ballbrause und diverse Schablonen.

Das Nassfilzen von einfachen Formen geschieht indem man ein Knäuel aus einem Stück Wolle wickelt und dieses in die heiße Seifenlauge taucht. Dann wird die Filzwolle für die äußere Hülle in kleine Stücke gezupft und um das Knäuel herumgelegt. Auch dabei muss das Werkstück immer wieder gründlich angefeuchtet werden. Schließlich rollt man das zu filzende Objekt zwischen den nassen Händen, wobei man stetig den Druck erhöht. Dieser Vorgang nennt sich an filzen. Wenn keine losen Fasern mehr erkennbar sind, wird das Werkstück durchgefilzt. Dazu wird es auf einer Unterlage mit großem Druck solange gerollt und gedrückt, bis es ganz fest geworden ist. Dieser Vorgang nennt sich auch walken. Wenn das Werkstück fertig ist, wird es ausgewaschen und auf einem Handtuch getrocknet.

Nuno-Filzen – eine Technik des Nassfilzen

Zum Nassfilzen gehört auch die Technik des Nuno-Filzens. Dabei wird die Wolle mit anderen Stoffen verbunden. Geeignet dafür ist zum Beispiel locker gewebte Seide. Auf der Unterlage wird die Seide ausgebreitet, auch hierbei muss beachtet werden, dass durch den Filz-Vorgang das Werkstück schrumpft. Auf die Seide wird in einer dünnen Lage die Wolle in der gewünschten Farbe ausgelegt. Wolle und Seide werden anschließend mit Seifenlauge gut durchfeuchtet. Mit Fingern und Händen wird die Fläche bearbeitet bis die Wolle gut eingearbeitet ist. Anschließend wird das Filzstück in ein Tuch eingerollt und kräftig durchgewalkt bis es seine endgütige Größe und Festigkeit erreicht hat. Eventuelle Seifenreste werden ausgespült und das fertige Gewebe zum Trocknen auf einem Tuch ausgebreitet.

Nassfilzen mit der Waschmaschine

Eine weitere interessante Variante des Nassfilzens ist die Möglichkeit Filzstücke in der Waschmaschine filzen zu lassen. Dafür strickt man mit handelsüblicher Wolle das zu filzende Werkstück. Zu beachten ist auch hier, dass Naturwolle sich am besten Filzen lässt, während Wolle, deren Beschreibung extra auf „filzfrei“ hinweist, ungeeignet ist. Außerdem ist es sehr wichtig einzurechnen wie sehr das Objekt in der Waschmaschine schrumpft. Dafür fertigt man am besten ein Probestück mit der gewünschten Wolle an.

Nach dem Stricken kommt das Werkstück in die Waschmaschine. Um für die nötige Bewegung zu sorgen gibt man einige feste Wäschestücke, wie zum Beispiel Jeans hinzu. Diese imitieren in der Maschine das Kneten und Walken. Je nach verwendeter Wolle „wäscht“ man die Arbeit bei 40 oder 60 Grad. Erkennt man danach noch einzelne Fasern oder Maschen der Strickarbeit, wird sie erneut gefilzt. Nach dem Waschen ist es besonders wichtig das Werkstück gründlich in Form zu ziehen bevor man es zum Trocknen ausgelegt. Hohlkörper für Hüte oder Taschen müssen über eine entsprechende Form gestülpt trocknen.

Mit Filzwolle basteln

Bevor es mit dem Filzwolle basteln losgeht, sollte sich vorher überlegt werden, was gebastelt werden soll. Die Auswahl legt fest, welches Zubehör benötigt wird und welche Technik beim Filzwolle basteln sich anbietet. Flächige Arbeiten, zum Beispiel für Topflappen oder Tischsets, lassen sich gut nass filzen. Dafür benötigt man neben der Seifenlauge eine Bambusmatte und ein Tuch, sozusagen das klassische Filz Zubehör. Die Wolle wird in gleichmäßigen Stücken leicht überlappend nebeneinander auf das Tuch ausgelegt. Dabei muss man beachten, dass die Wolle beim filzen in der Größe schrumpft. Je nach Dicke des geplanten Werkstückes müssen mehrere Lagen übereinander gelegt werden. Anschließend wird die Wolle gründlich von außen nach innen mit Seifenlauge angefeuchtet. Dafür kann man zum Beispiel eine Ballbrause verwenden. Die Arbeit wird in das Tuch eingeschlagen und mit Hilfe der Matte aufgerollt. Der eigentliche Filzvorgang geschieht indem man die entstandene Rolle mit den Händen oder Unterarmen vor- und zurückrollt, wobei der Druck wieder nach und nach erhöht wird. Der gesamte Vorgang wird wiederholt nachdem man das Filzstück um 90 Grad gedreht hat. So arbeitet man weiter bis sich keine Wollfasern mehr lösen. Das Filzstück wird erneut mit Seifenlauge angefeuchtet und wieder in das Tuch eingerollt. Nun beginnt das walken mit größerem Druck. Dies geschieht solange bis das Filzstück auf die gewünschte Größe geschrumpft ist. Zum Schluss wäscht man die Arbeit gründlich aus und zieht sie in Form.

Selbst Hohlkörper kam man mit der Nassfilz-Technik herstellen. Dafür wird eine Schablone angefertigt, die dafür sorgt, dass die einzelnen Schichten während der Bearbeitung nicht zusammengefilzt werden. Nachdem das Werkstück fest genug gefilzt wurde, wird die Schablone entfernt und die Arbeit durchgefilzt. Schließlich arbeitet man mit nassen Händen die entsprechende Form heraus und spült das Werkstück aus, bis das Wasser klar ist. Am besten trocknet der Hohlkörper über einem Objekt das seiner endgültigen Form ähnelt.

Wir haben einige schöne Ideen zum basteln mit Filzwolle zusammengetragen, diese finden Sie unter Bastelideen. Wenn auch Sie eine Bastelidee zum filzen haben, die Sie gern mit ihren Mitmenschen teilen möchten, schicken Sie uns doch einfach eine Email mit dem Betreff „Filzwolle basteln“ und wir werden diese auf unserer Webseite veröffentlichen.

Techniken zum basteln mit Filzwolle

Strickfilzen und Häkelfilzen: Ausgangsmaterial ist reine Schurwolle, aus der ein Garn hergestellt wird, das weder eine Superwash-Ausrüstung noch eine Beimengung anderer Fasern hat. Aus dieser speziellen Filzwolle wird das gewünschte Stück gestrickt oder gehäkelt. Anschließend gibt man es in die Waschmaschine, um es gezielt zu verfilzen. Bei diesem Arbeitsschritt wird das gehäkelte oder gestrickte Teil gleichzeitig auf die entsprechende Größe geschrumpft.

Nassfilzen: Dazu benötigt man Filzwolle, die noch nicht zu Garn gesponnen ist, sondern als Vlies oder Kammzug angeboten wird. Nun werden mehrere Schichten übereinander oder um einen Gegenstand herum gelegt. Das Filzen erfolgt dann mit Hilfe von heißer Seifenlauge, Drücken, Reiben und Schlagen. Diese Vorgehensweise eignet sich besonders für die Herstellung ganz individueller Dinge wie Pantoffeln, Taschen, Hüllen für Smartphones und vielem mehr. Der Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt.

Filzen mit Nadeltechnik: Dazu kann man spezielle Filznadeln kaufen, diese finden Sie unter Zubehör zum filzen. Diese Nadeln sind besonders spitz und besitzen Widerhaken. Damit wird durch mehrere Lagen Wollvlies gestochen. Die Wollfasern verfilzen bei dieser Arbeitsweise miteinander und lassen schöne und einzigartige Dekorationsobjekte entstehen. Tiere, Herzen und viele weitere Objekte, die unverwechselbar und einzigartig sind, werden durch diese Technik gestaltet.

Nuno-Filzen: Diese Technik stammt aus Japan. Als Basis dient ein zartes Gewebe aus Chiffon, in das mit feiner Kammzugwolle nass Ornamente eingefilzt werden. Die Wolle schrumpft und der Chiffon zieht sich zusammen, wodurch eine reizvolle Crash-Optik entsteht. Besonders Schals erhalten dadurch ein zartes und gleichzeitig individuelles Aussehen.

Die Geschichte des Filzen

Die Geschichte des FilzenDie Geschichte des Filzens reicht viele Jahrtausende zurück und gehört zu den ältesten Textiltechniken der Menschheit. Archäologische Funde belegen, dass bereits in der Jungsteinzeit Filz hergestellt wurde. Damals nutzten die Menschen Filz vor allem für Kleidung, Schuhe und Behausungen.

Mit der Zeit breitete sich das Filzen über verschiedene Kulturen und Regionen aus. So spielte es beispielsweise in der Antike bei den Römern und Griechen eine wichtige Rolle. Diese schätzten die wärmenden und wasserabweisenden Eigenschaften von Filz.

Im Mittelalter erreichte die Filzkunst in Europa ihren Höhepunkt. Hier wurden vor allem Hüte und Kleidungsstücke aus Filz gefertigt. Zünfte und Handwerksgilden entstanden, die das Wissen um die Filzherstellung bewahrten und weitergaben.

In Asien, besonders in der Mongolei, war das Filzen für die Nomadenkultur von großer Bedeutung. Sie stellten aus Filz Jurten, Teppiche und Kleidung her, die sie vor den extremen Wetterbedingungen schützten.

Im Laufe der Industrialisierung verlor das Filzen an Bedeutung, da maschinelle Textilproduktion effizienter und kostengünstiger war. Dennoch erlebte das Filzen im 20. Jahrhundert eine Renaissance als künstlerisches und handwerkliches Medium.

Heutzutage erfreut sich das Filzen wachsender Beliebtheit in Kunst, Handwerk und Pädagogik. Die Jahrtausende alte Technik verbindet Tradition mit Kreativität und eröffnet zahlreiche Möglichkeiten für individuelle Gestaltung.